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Aktuelles | 21.11.2022

Im Zentrum der Kreislaufwirtschaft

Über 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft sind der Einladung der Initiative Circular Valley gefolgt. Einen Tag lang dreht sich in Wuppertal alles um zirkuläre Wertschöpfung und den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.

600 Gäste trafen sich zum ersten Circular Valley Forum in der Historischen Stadthalle Wuppertal.

Welchen Stellenwert diese Themen haben und welch große Strahlkraft Circular Valley bereits entfaltet hat, zeigte sich an der Gästeliste. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und NRW-Umweltminister Oliver Krischer hatten ihre Zusage gegeben. Ebenso der ehemalige Bundesumweltminister und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen Klaus Töpfer, der als Vater der Kreislaufwirtschaft gilt. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger und der flämische Ministerpräsident Jan Jambon wurden per Video zugeschaltet.

Sie alle folgten der Einladung von Circular Valley. Dahinter steckt die Vision eine Bewegung zur Kreislaufwirtschaft anzustoßen, die sich vom Headquarter in Wuppertal über die gesamte Rhein-Ruhr-Region verbreitet und das Potenzial zur nächsten industriellen Revolution hat. Wie groß der Anklang an dieser Idee bereits ist, zeigt sich an den großen Unternehmensnamen, die Förderer und Partner von Circular Valley sind. Viele davon kommen aus Wuppertal wie die Bayer AG, Coroplast, Vorwerk, Gebrüder Becker, Knipex oder Barmenia. Aber auch große Player wie BASF und Evonik zählen dazu. Ebenso zahlreiche Wissens- und Forschungsinstitute.

Schirmfrau Mona Neubaur begrüßte die Teilnehmer*innen bei der Konferenz für Kreislaufwirtschaft.

Die Vertreterinnen und Vertreter dieser Firmen und Institute wurden in der Historischen Stadthalle Wuppertal von 300 „trash people“ empfangen. Die lebensgroßen Skulpturen aus Alltagsmüll stammen vom Künstler HA Schult. Die Körper sind aus zum Beispiel Getränkedose- und Konservendosen geformt. Und sie verkörpern damit das große Problem unserer Zeit: Es wird zu viel weggeschmissen. Zu viele Rohstoffe landen auf Mülldeponien statt sie wieder dem Kreislauf zuzuführen und neu zu verwenden. Bei Circular Valley arbeiten internationale Start-ups und etablierte Unternehmen gemeinsam daran, genau dafür neue Lösungen zu entwickeln.

Und dafür sei es höchste Zeit, wie Schirmfrau Mona Neubaur betonte. „Zirkuläre Wertschöpfung leistet einen wichtigen Beitrag, damit wir unsere ehrgeizigen Ziele bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit umsetzen und gleichzeitig zukunftsfeste Beschäftigung und wirtschaftlichen Erfolg sichern können“, so die Ministerin.

NRW soll dazu die erste klimaneutrale Industrieregion werden, sagte NRW-Umweltminister Oliver Krischer. „Nordrhein-Westfalen bietet die besten Voraussetzungen, um lineare Wirtschaftsstrukturen in kreislaufgerechte Systeme zu transformieren. Mit seiner diversen Wirtschaftsstruktur und der hohen Forschungsdichte ist eine umfassende Basis geschaffen. Um diese Potenziale aber auch zu nutzen, braucht es Vorreiter wie das Circular Valley“.

300 "Trash People" des Künstlers HA Schult begleiteten die Veranstaltung. Sie zeigen das Problem unserer Zeit: Es wird zu viel Müll produziert.

Vertieft wurde das Thema Kreislaufwirtschaft in Podiumsdiskussionen. Unternehmer und Wissenschaftler diskutierten über Rahmenbedingungen, die nötig sind, um in der Praxis schneller Lösungen zu finden und Innovation zu ermöglichen. Wie können Wissenschaft und neue Technologien schneller in der Praxis nutzbar gemacht werden? Wirken Regularien wie der europäische Green Deal eher motivierend oder hemmend? Wie sollte Nachhaltigkeit gegenüber Verbraucher*innen kommuniziert werden?

Generell müsse bereits beim Produktdesign darüber nachgedacht werden, wie die darin enthaltenen Teile dem Kreislauf wieder zugeführt werden könnten, statt erst beim fertigen Produkt, forderte Iris Bovenkamp von der HUEHOCO GmbH. Ähnlich argumentierte der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer. „Kreislaufwirtschaft beginnt nicht beim Recycling. Wir müssen Produkte so denken, dass man sie wiederverwerten kann und sie eine längere Lebenszeit haben“, sagte Töpfer. Das Duale System und der Grüne Punkt, die er als Minister maßgeblich vorangebracht hat, seien Grundlage einer neuen Branche gewesen. „Und heute ist das eine High-Tech-Branche.“ 

NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur machte den Teilnehmer*innen der Konferenz Mut. „Hier beim Circular Valley kann man sehen, was passiert, wenn eine Plattform gebaut wird. Wenn Unternehmen mit der Natur statt gegen sie wachsen wollen“. Sie sei begeistert von der Bewegung. „In diesen Zeiten sind Tage wie heute unglaublich wichtig“, so Neubaur. An die Teilnehmer*innen richtete sie den Appell: „Bleiben Sie am Ball. Dann werden wir stärker aus der Krise hervorgehen.“

Über Circular Valley

Circular Valley ist eine überregionale Initiative aus Wuppertal für die Zukunftsaufgabe Kreislaufwirtschaft. Sie agiert unter dem Motto "grow the economy, protect the environment". 

Im Circular Valley treffen sich internationale Startups, Unternehmen, Wissenschaft und Politik, um gemeinsam branchen- und technologieübergreifend an der Schließung von Stoffkreisläufen entlang bestehender Wertschöpfungsketten zu arbeiten, Politikempfehlungen und politische Rahmenbedingungen zu entwickeln und die Öffentlichkeit nachhaltig über das Thema zirkuläre Wirtschaft zu informieren.

Es haben sich bereits zahlreiche Jungunternehmen mit nationalem und internationalem Hintergrund um die Aufnahme in das Accelerator-Programm von Circular Valley beworben. Die dritte Kohorte mit internationalen Unternehmerinnen und Unternehmern ist derzeit in Wuppertal aktiv. Jedes Jahr gibt es im Accelerator zwei Ausschreibungen (batches) mit einer Förderung von 20.000 Euro pro Unternehmen, zusätzlich zu den gestellten Räumlichkeiten und den Netzwerken zu Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Zu Circular Valley

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Bildnachweise

  • Wirtschaftsförderung Wuppertal
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