Die Wirtschaftsförderung Wuppertal hat ihren Service für Unternehmen ausgebaut. Seit April verstärkt Marcel Schettler diesen Bereich. Im Interview verrät er, wie er seine neue berufliche Rolle sieht, seine Vorerfahrung als Unternehmer und persönliche Lieblingsecken in Wuppertal.
Lieber Marcel, nochmal herzlich Willkommen an Bord der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Du hast vor ein paar Wochen die Stelle als Innovationsmanager für Unternehmensservice und Innovationsnetzwerke angetreten. Gemeinsam mit Sandra Kunhenn, die auch noch recht frisch seit Jahresbeginn dabei ist, bildest du ein Team. Was habt ihr bereits für euch als Kernaufgaben identifiziert, um die Wuppertaler Unternehmen zu unterstützen?
Schettler: Wir möchten künftig nah an den Unternehmen und ihren Bedürfnissen sein und die Wuppertaler Wirtschaftsförderung als kompetente und handlungsbereite Gesprächspartnerin ins Bewusstsein rücken. Und das nicht „nur“ bei Themen wie Gewerbeflächen oder Fördermitteln, sondern auch bei den Themen Netzwerke, Kooperationen und Innovationsarbeit.
Dazu werden wir proaktiv auf die Unternehmen zugehen und uns und unser Serviceangebot vorstellen. Aktuell sind wir zudem in der Planung verschiedener neuer Veranstaltungsformate und Netzwerktreffen, sowohl in den vier Kompetenzfeldern Automotive, Digital Technology, Health Care und Materials als auch übergreifend für alle interessierten Unternehmen.
Du hast ja selbst als Geschäftsführer eines Unternehmens in der Digitalbranche gearbeitet. Welchen Eindruck hast du während dieser Zeit von Wuppertal als Wirtschaftsstandort bekommen?
Schettler: Wuppertal wird in der öffentlichen Wahrnehmung leider oft unterschätzt. Dabei haben wir eine Fülle an großen und kleinen spannenden Unternehmen, die teilweise sogar Weltmarktführer in ihren Gebieten sind. Auch interessante Start Ups sind in Wuppertal ansässig. Dazu sehe ich bei den Unternehmen eine große Offenheit für gemeinsame Aktivitäten, Austausch und Kooperationen untereinander, zusätzlich verbunden mit einem hohen gesellschaftlichen Engagement.
Es gibt zudem viele interessante Projekte und Initiativen, den Wirtschaftsstandort Wuppertal auszubauen und stetig attraktiver zu machen. Viele dieser Dinge könnten vielleicht noch besser nach außen kommuniziert werden um die Wuppertaler*innen besser mitzunehmen und zu begeistern.
Rein logistisch liegt Wuppertal einfach günstig. Der Flughafen Düsseldorf ist nur 20 Minuten entfernt und mit dem ICE erreiche ich die meisten großen deutschen Städte in wenigen Stunden. Und wenn irgendwann die Baustellen auf der A46 fertig sind, dann haben wir sogar eine noch bessere Autobahnanbindung. (lacht)
Nun hast du die Seiten gewechselt – vom Unternehmer zum Wirtschaftsförderer. Bringst du durch deine berufliche Vorerfahrung nochmal einen anderen Blick auf Bedarfe und Anliegen von Unternehmen mit?
Schettler: Ja, ich denke schon, dass es hilfreich ist, die „andere Seite“ zu kennen bzw. sich in sie hineinversetzen zu können. Als Unternehmer ist man es gewöhnt, schnell und flexibel Entscheidungen zu treffen und diese auch umzusetzen. Ich glaube, hier liegt häufig auch ein Knackpunkt in der Zusammenarbeit mit Verwaltung und Institutionen. Ich hoffe, dass ich hier gut moderieren und vermitteln kann und durch meine eigene unternehmerische Vergangenheit von den Unternehmen auch als Gesprächspartner auf Augenhöhe wahrgenommen werde.
Worin siehst du noch deine persönlichen Stärken, die du bei der Wirtschaftsförderung einbringen kannst?
Schettler: Ich habe über 23 Jahre im Eventbereich gearbeitet und sehe eine Reihe von Parallelen zu meiner neuen Tätigkeit. Wir haben in Wuppertal eine große Vielfalt an Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen, Themen und Fragestellungen an die Wirtschaftsförderung. Hier gilt es, maximal flexibel zu sein und eine gute Mischung aus strategischem und pragmatischem Handeln zu finden, um die Unternehmen, die wir ja als unsere Kunden verstehen, bestmöglich zu betreuen und zu begleiten.
Aus meiner Unternehmerzeit habe ich zudem ein großes Netzwerk, gerade auch in und um Wuppertal aufgebaut, welches ich gerne in meine Arbeit einbringen möchte.
Du arbeitest ja nicht nur in Wuppertal, du lebst auch hier. Was gefällt dir hier besonders?
Schettler: Wuppertal ist einfach sehr vielfältig und bietet viele schöne Ecken und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Man ist schnell im Grünen und es gibt ein umfangreiches kulturelles Angebot.
Ich war in meinem letzten Job immer zwischen 80 und 100 Tagen pro Jahr auf Reisen und tatsächlich immer froh, wenn ich wieder zuhause war.
Hast du noch einen ganz konkreten Insider-Tipp für uns in Wuppertal? Dein Lieblingsplatz, Lieblingsaktivität oder Lieblingsrestaurant…
Schettler: Durch meine Leidenschaft für die Zauberkunst mag ich natürlich das Zaubertheater Wiepen und kann dies auch allen Wuppertaler*innen oder Wuppertal-Besucher*innen nur wärmstens empfehlen. Sportlich bietet der Bergische HC tollen Handball in der Unihalle und kulinarisch bin ich sehr gerne im Restaurant Al Howara gegenüber vom Cinemaxx.
Das klingt sehr vielversprechend. Danke für deine Zeit, Marcel. Und weiterhin einen guten Start bei uns!
Das Gespräch führte Melanie Henke, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Wirtschaftsförderung Wuppertal.